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«Дом с семью шпилями» на немецком языке

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Das Haus mit den sieben Giebeln: читать книгу на немецком

KAPITEL 1. DAS ALTE GESCHLECHT DER PYNCHEONS

An einer Nebenstraße einer Stadt unseres Neuengland steht auf halbem Weg ein Holzhaus, verwittert, mit sieben spitzen Giebeln nach allen Himmelsrichtungen und mächtigen Kamintürmen dawischen. Nach den Pyncheons heißt die Straße, nach den Pyncheons heißt das alte Haus, und eine Ulme vor dem Tor mit weitem Blätterdach und festen Wurzeln nennt jedes Kind der Stadt die Pyncheon-Ulme. Wenn ich gelegentlich die Stadt besuche, verzichte ich selten auf einen Abstecher zur Pyncheon Street und gehe durch den Schatten der beiden Altertümer – der großen Ulme und des sturmerprobten Hauses.
Das ehrwürdige Gebäude ist mir seit je wie ein Gesicht erschienen, das nicht nur von Wind und Wetter draußen gezeichnet ist, sondern von langem Erdenleben drinnen und dessen Wechselfällen redet. Wollte man diese angemessen schildern, würde eine Erzählung von nicht geringem Gewicht und Wert daraus, dazu erstaunlich schlüssig, fast wie von Künstlerhand gestaltet. Doch würde sie eine Kette von Ereignissen umfassen, die fast zwei Jahrhunderte umspannt und bei angemessener Würdigung einen stärkeren Folianten oder zahlreichere Duodezbände füllen würde, als man für die Chronik von ganz Neuengland während dieser Zeit vernünftigerweise beanspruchen dürfte. Es drängt sich daher auf, mit den meisten Legenden zum alten Haus der Pyncheons, auch Haus mit den sieben Giebeln genannt, kurzen Prozeß zu machen. Skizzieren wir also nur die Begleitumstände der Grundsteinlegung, werfen wir einen Blick auf die vom vorherrschenden Ostwind geschwärzte alte Fassade – ohne die grünlichen Moostupfer auf dem Dach und den Mauern zu vergessen –, und beginnen wir unsere eigentliche Geschichte in einer unsrer eignen noch nicht allzu fernen Zeit. Trotzdem gibt es eine Verbindung zu längst Vergangenem – einen Bezug zu vergessenen Geschehnissen und Menschen und fast oder ganz altmodischen Sitten, Gefühlen und Ansichten –, die, kundig vermittelt, dem Leser begreiflich machen könnte, wie sehr selbst das noch nie Dagewesene aus alter Substanz besteht. So ließe sich denn auch eine gewichtige Erkenntnis aus der wenig beachteten Wahrheit ableiten, daß das Tun einer flüchtigen Generation der Keim ist, aus dem in ferner Zukunft gute oder schlechte Saat aufgehen wird und muß; und daß die Menschen mit dem Samen zur vergänglichen Ernte namens Nützlichkeit zwangsläufig auch die Eicheln zäherer Gewächse stecken, die dunkle Schatten auf ihre Nachkommen werfen können.
Das Haus mit den sieben Giebeln war trotz seines altehrwürdigen Aussehens nicht die erste Wohnstätte, die ein zivilisierter Mensch auf diesem Stück Boden errichtet hatte. Pyncheon Street hieß nämlich früher bescheidener Maule’s Lane, nach dem ersten Grundeigentümer, vor dessen Tür sie noch als Trampelpfad vorbeiführte. Eine Süßwasserquelle mit wohlschmeckendem Wasser – eine seltene Kostbarkeit auf dem Landvorsprung, wo die puritanische Siedlung stand – hatte Matthew Maule früh dazu bewogen, eine notdürftige Hütte mit Strohdach hier zu errichten, obwohl der Ort etwas zu weit vom damaligen Dorfkern entfernt lag. Dreißig bis vierzig Jahre später jedoch, in der aufstrebenden Stadt, wollte ein bekannter, mächtiger Mann das Grundstück, auf dem die Hütte stand, unbedingt haben und berief sich auf die Behörden, die ihm dieses und ein großes angrenzendes Stück Land übereignet hätten. Nach allem, was wir von ihm wissen, zeichnete ein eiserner Wille Oberst Pyncheon, den Kläger, aus. Matthew Maule dagegen war zwar kein bedeutender Mann, doch verteidigte er hartnäckig, was er für sein Recht hielt, und schützte jahrelang das Stück Land, das er für seine Heimstätte samt Garten gerodet hatte, vor fremdem Zugriff. Ein schriftliches Zeugnis dieser Auseinandersetzung ist nicht bekannt, und wir kennen den Fall hauptsächlich aus der Überlieferung. Es wäre deshalb kühn und womöglich ungerecht, ein Urteil zu fällen, obwohl es zumindest fraglich scheint, ob der Anspruch des Obersten nicht ungebührlich weit ausgelegt wurde, bis er sich auch auf Matthew Maules kleines Anwesen erstreckte. Stark genährt wird dieser Verdacht von der Tatsache, daß der Streit zwischen den beiden ungleichen Widersachern über Jahre ungeschlichtet blieb – und dies zudem in einer gewiß löblichen Zeit, in der aber persönlicher Einfluß viel mehr als heute galt – und erst mit dem Tod der Partei, die das strittige Grundstück bewohnte, ein Ende fand. Auch die Art seines Todes berührt uns heute anders als sie vor eineinhalb Jahrhunderten auf die Menschen wirkte. Es war ein Tod, der den unauffälligen Namen des Siedlers in unfaßbarem Entsetzen zunichte machte und es beinahe als fromme Tat erscheinen ließ, sein kleines Besitztum umzupflügen und die Erinnerung an ihn zu tilgen.
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