LinguaBoosterimparare una lingua straniera

«The Devoted Friend» in tedesco

Il libro The Devoted Friend in tedesco

Der ergebene Freund

4.3333 voti
✒ Autore
📖 Pagine15
⏰ Tempo di lettura 45 minuti
💡 Pubblicato1888
🌏 Lingua originale Inglese
📌 Tipi Romanzi , Favola, fiaba
📌 Generi Letteratura per ragazzi, Satira, ironia, Sociale, Parabola
📌 Sezione Romanzo sociale

The Devoted Friend: leggi il libro in tedesco.

Eines Morgens steckte der alte Wasserratz den Kopf aus seinem Loch heraus.
Er hatte kleine, runde, glänzende Augen und einen steifen, grauen Schnurrbart, und sein Schwanz war ein langes Stück schwarzer Kautschuk.
Die kleinen Enten schwammen auf dem Weiher herum und sahen genau aus wie eine Schar gelber Kanarienvögel; ihre Mutter, die schön weiß war und wirklich rote Beine hatte, versuchte ihnen das Kopfstehen im Wasser beizubringen.
»Ihr werdet nie in der besten Gesellschaft verkehren, wenn ihr nicht auf dem Kopf stehen könnt«, wiederholte sie ihnen immer wieder und zeigte ihnen immer wieder, wie sie es machen sollten.
Aber die kleinen Enten schenkten ihr gar keine Aufmerksamkeit.
Sie waren so jung, daß sie gar nicht wußten, von welchem Vorteil es ist, in der besten Gesellschaft zu verkehren.
»Was für unfolgsame Kinder!« rief der alte Wasserratz. »Sie verdienten wahrhaftig, daß man sie ersöffe.«
»Durchaus nicht«, sagte die Entenmama, »aller Anfang ist schwer, und Eltern können nie zu geduldig sein.«
»Ah was«, sagte der Wasserratz, »ich kenne keine elterlichen Gefühle und bin kein Familienmensch.
Ich war niemals verheiratet und denke auch gar nicht dran.
Die Liebe, das mag ja in seiner Art ganz schön sein, aber die Freundschaft steht doch viel höher.
Ich wüßte wahrhaftig nichts Edleres oder Seltneres in der Welt als eine treue Freundschaft.«
»Und was, ich bitte Sie, ist denn Ihre Idee von einer treuen Freundschaft?« fragte ein Grünspecht, der nahebei in seiner Weide saß und die Unterhaltung gehört hatte.
»Das möchte ich auch wissen«, sagte die Ente, schwamm an das andere Ende des Weihers und stand da kopf, um ihren Kindern ein gutes Beispiel zu geben.
»Dumme Frage!« rief der Wasserratz.
»Ein treuer Freund, der muß mir eben einfach treu sein.«
»Und was würden Sie ihm dafür bieten?« sagte der kleine Vogel, indem er sich auf ein silbriges Ästchen schwang und mit den Flügeln wippte.
»Ich versteh' Sie nicht«, antwortete der Wasserratz.
»Ich will Ihnen eine Geschichte darüber erzählen«, sagte der Grünspecht.
»Handelt die Geschichte von mir?« fragte der Wasserratz.
»Wenn sie von mir handelt, will ich zuhören, denn ich liebe Romane sehr.«
»Sie läßt sich auf Sie anwenden«, sagte der Grünspecht; und er flog herunter, ließ sich am Ufer nieder und erzählte die »Geschichte vom ergebenen Freund«.
»Es war einmal ein braver kleiner Kerl namens Hans.«
»War was Besonderes an ihm?« fragte der Wasserratz.
»Nein«, sagte der Grünspecht, »ich glaube nicht, daß irgendwas Besonderes an ihm war außer sein gutes Herz und sein lustiges rundes Gesicht.
Er lebte ganz allein in einem kleinen Häuschen und arbeitete jeden Tag in seinem Garten.
In der ganzen Gegend war kein Garten so schön wie der seine.
Büschelnelken wuchsen da und Levkojen und Täschelkraut und Hahnenfuß. Da gab es gelbe und Damaszener Rosen, Krokus und purpurne und weiße Veilchen.
Kalumbinen und Schaumkraut, Majoran und Basilien, Primeln und Lilien, Narzissen und Gewürznelken blühten und dufteten, wie die Monate kamen und eine Blume der andern Platz nahm, so daß es immer was Schönes zu sehen und was Angenehmes zu riechen gab.
Der kleine Hans hatte eine große Menge Freunde; aber der treueste von allen war der große Müller-Hugo.
Ja, so ergeben war der reiche Müller dem kleinen Hans, daß er nie an dessen Garten vorüberging, ohne sich über den Zaun zu lehnen und sich einen großen Strauß oder eine Handvoll süßer Kräuter zu pflücken oder sich die Taschen mit Pflaumen oder Kirschen zu füllen, wenn Obstzeit war.
›Wahre Freunde sollen alles gemeinsam haben‹, pflegte der Müller zu sagen, und Klein Hans nickte dazu und lächelte und war sehr stolz darauf, einen Freund mit so vornehmen Gedanken zu haben.
Manchmal meinten die Nachbarn wohl, es sei seltsam, daß der reiche Müller dem kleinen Hans nicht auch einmal was schenke, obwohl er doch in seiner Mühle hundert Säcke Mehl aufgestapelt hätte und sechs Milchkühe im Stall und eine große Schafherde.
Aber Hans zerbrach sich nie seinen Kopf über all das, und nichts machte ihm mehr Freude, als den wundervollen Ansprüchen zu lauschen, die der Müller über die Selbstlosigkeit der wahren Freundschaft tat.
So arbeitete der kleine Hans immerzu in seinem Garten.
Im Frühling, im Sommer und im Herbst war er sehr glücklich, aber wenn der Winter kam und er weder Früchte noch Blumen auf den Markt zu bringen hatte, da litt er recht unter Kälte und Hunger, und er mußte oftmals zu Bett, ohne was anderes gegessen zu haben als ein paar getrocknete Birnen oder einige harte Nüsse.
Im Winter war er auch sehr einsam, denn nie kam da der Müller zu ihm.
›Es hat gar keinen Sinn, daß ich den kleinen Hans besuche, solange der Schnee liegt‹, pflegte der Müller zu seiner Frau zu sagen; ›wenn Menschen Sorgen haben, muß man sie mit sich allein lassen und nicht mit Besuchen belästigen.
Pagina 1 di 15

Puoi usare i tasti destro e sinistro della tastiera per spostarti tra le pagine del libro.

Proponi un preventivo

Scarica il libro gratuitamente in PDF, FB2, EPUb, DOC e TXT

Scarica gratuitamente l'e-book "The Devoted Friend" di Oscar Wilde in tedesco. Potete anche stampare il testo. Puoi farlo nei formati PDF e DOC.

Potresti essere interessato a

Sii il primo ad aggiungere un commento!

Aggiungi

Aggiungi commento