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«Ivanhoe» in German

Book Ivanhoe in German

Ivanhoe

3.720 votes
✒ Author
📖 Pages558
⏰ Reading time 24 hours 45 minutes
💡 Originally published1819
🌏 Original language English
📌 Type Novels
📌 Genres Drama, Love, Historical, Adventure, Prose
📌 Sections Love history , Historical novel , Love story , Adventure novel

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Ivanhoe: read the book

Kapitel 1

So sprachen sie, dieweil die satten Schweine
Heimzogen Abends aus dem Buchenhaine –
Mit Quieken, Grunzen, widerwill'gem Schrei'n
Ging jedes lärmend in den Stall hinein.
Popes Odyssee.
Die Sonne ging über einer der grasreichen Lichtungen jenes Waldes unter, den wir in dem Vorwort erwähnt haben. Hunderte von Eichen mit breitem Wipfel, kurzem Stamm und weit verbreiteten Aesten, die vielleicht noch den Marsch der stattlichen römischen Legionen gesehen hatten, streckten ihre knorrigen Arme über einen dichten Teppich frischen Rasens aus. An einigen Stellen waren sie mit Buchen, Stechpalmen und so dichtem Unterholz vermischt, daß die schrägen Strahlen der untergehenden Sonne nicht hindurchdrangen; an anderen Stellen standen sie weit auseinander und bildeten jene langen Fernsichten, in deren Irrgängen das Auge sich mit Entzücken verliert, während die Phantasie dieselben als die Pfade zu noch wilderen Scenen der Waldeinsamkeit betrachtet. Hier verbreiteten die rothen Strahlen der Sonne ein gebrochenes Licht, welches zum Theil an den belaubten Aesten und moosbewachsenen Stämmen der Bäume hing, zum Theil einzelne Stellen des Rasens beleuchtete. Ein freier Baum in der Mitte dieser Lichtung schien den Gebräuchen druidischen Aberglaubens geweiht gewesen zu sein, denn auf dem Gipfel eines kleinen regelmäßigen und darum fast künstlich zu nennenden Hügels zeigte sich noch der Rest eines Kreises von rauhen, unbehauenen Steinen, deren ungeheure Größe auffiel. Sieben standen aufrecht, die übrigen waren wahrscheinlich durch den Eifer eines zum Christenthum Bekehrten umgestürzt und lagen theils in der Nähe ihrer früheren Stelle, theils am Abhang des Hügels. Nur ein einziger großer Stein war bis an den Fuß herabgestürzt und hemmte den Lauf eines kleinen Baches, der sich friedlich um die Erhöhung wand, und verlieh durch seinen Widerstand dem ruhigen und sonst stillen Bächlein eine murmelnde Stimme.
Die beiden menschlichen Gestalten, die diese Landschaft belebten, theilten hinsichtlich ihrer Kleidung und ihres Ansehens den wilden und ländlichen Charakter, der dem Gehölze von West Riding (Yorkshire) zu jener Zeit eigen war. Der ältere von diesen Männern hatte ein wildes und finsteres Aussehen. Seine Kleidung war von der einfachsten Art, die man denken kann. Sie bestand in einer eng anschließenden Jacke mit Aermeln, die aus einem gegerbten Thierfelle verfertigt war, an welchem man ursprünglich das Haar gelassen hatte. Doch da es an vielen Stellen abgescheuert war, so konnte man an den wenigen noch übrigen Haarbüscheln nur mit Schwierigkeit unterscheiden, welchem Thiere es angehört hatte. Dieses Kleid reichte dem Manne der Vorzeit vom Halse bis an die Kniee, und war das einzige, welches er trug. Am Halse befand sich eine Oeffnung, die nur groß genug war, um den Kopf durchzulassen, woraus man schließen konnte, daß er es nach Art eines heutigen Hemdes oder einer alterthümlichen Halsberge anlegte, indem er es über Kopf und Schultern zog. Sandalen, mit Riemen von Eberfell festgebunden, schützten seine Füße, und eine Rolle dünnen Leders war künstlich um seine Beine gewickelt, die bis über die Wade ging und wie die eines schottischen Hochländers die Kniee bloß ließ. Um die Jacke fester um den Leib zusammenzuziehen, war sie in der Mitte von einem breiten ledernen Gürtel gehalten und mit einer kupfernen Schnalle versehen. An der einen Seite desselben war eine Tasche befestigt, und an der andern hing ein Bockshorn, mit einem Mundstück, um darauf zu blasen. In demselben Gürtel stak eins von jenen langen, breiten, scharf zugespitzten, zweischneidigen Messern, mit einem Griffe von Bockshorn, wie sie in der Gegend, selbst zu jener frühen Zeit, unter dem Namen Sheffielder Messer fabricirt wurden. Der Mann trug keine Kopfbedeckung. Sein Haupt wurde bloß durch sein eigenes dichtes Haar beschützt, welches verschlungen und zusammengefilzt war. Es hatte von der Sonne eine rostige dunkelrothe Farbe angenommen und bildete einen Gegensatz zu dem mächtigen Barte an seinen Wangen, der von gelblicher Farbe war. Nur ein Theil seiner Kleidung blieb bis jetzt unerwähnt, der zu merkwürdig ist, um übergangen zu werden. Es war dies ein kupferner Ring, einem Hundehalsband nicht unähnlich, doch ohne Oeffnung und um seinen Hals so lose festgelöthet, daß er ihn nicht am Athmen hinderte, aber doch so dicht anliegend, daß er ohne Anwendung einer Feile nicht abgenommen werden konnte. Auf diesem seltsamen Halsschmucke war in angelsächsischen Runen eine Inschrift folgenden Inhalts eingegraben: »Gurth, der Sohn Beowulfs, ist der geborne Leibeigene Cedrics von Rotherwood.«
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