«Nana» in German
Nana
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✒ Author | Émile Zola |
📖 Pages | 657 |
⏰ Reading time | 23 hours 45 minutes |
💡 Originally published | 1880 |
🌏 Original language | French |
📌 Type | Novels |
📌 Genres | Historical, Prose, Psychological, Realism, Social |
📌 Sections | Historical novel , Psychological novel , Realistic novel , Social novel |
Table of contents
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Kapitel 1 | 1 |
Kapitel 2 | 50 |
Kapitel 3 | 89 |
Kapitel 4 | 125 |
Kapitel 5 | 175 |
Kapitel 6 | 227 |
Kapitel 7 | 279 |
Kapitel 8 | 323 |
Kapitel 9 | 377 |
Kapitel 10 | 420 |
Kapitel 11 | 469 |
Kapitel 12 | 527 |
Kapitel 13 | 564 |
Kapitel 14 | 629 |
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Kapitel 1
Das Variététheater war um neun Uhr fast leer. Auf dem Balkon und im Orchesterraum hatten sich nur wenige Personen eingefunden, die auf ihren mit rotem Samt überzogenen Sitzen bei dem Zwielichte des herabgedrehten Gaskronleuchters kaum wahrzunehmen waren. Der Vorhang erschien im Dunkel des Saales als ein großer, roter Fleck; auf der Bühne war es noch still, die Lichter der Rampe waren noch nicht angezündet, die Pulte der Musiker standen in Unordnung durcheinander. Nur oben auf der dritten Galerie rings um die Rundung der Decke, an der nackte Frauen-und Kinderfiguren in einem von Gaslicht grün gefärbten Himmel schwebten, ertönten laute Zurufe und Gelächter; hier sah man unter den mit Goldleisten umrahmten breiten Bogenöffnungen staffelweise die mit Häubchen und Mützen bekleideten Köpfe des Galeriepublikums aneinandergereiht. Von Zeit zu Zeit erschien sehr geschäftig und die Hände voll Kartenabschnitte die Billettabnehmerin. Jetzt schob sie einen Herrn und eine Frau vor sich her, die Platz nahmen; der Herr trug einen schwarzen Rock; die Dame, schmächtig und bucklig, ließ langsam ihre Blicke im Saale umherschweifen.
In diesem Augenblicke erschienen zwei junge Leute im Orchesterraum. Sie blieben stehen und schauten sich um.
Ich sage dir's ja, Hektor, rief der ältere, ein großer, junger Mann mit schwarzem Schnurrbärtchen, daß wir zu früh kommen. Du hättest mich ganz gut meine Zigarre zu Ende rauchen lassen können.
Eine Billettabnehmerin ging vorüber.
Ach, Herr Fauchery, sagte sie vertraulich, es wird kaum vor einer halben Stunde angehen.
Warum zeigt man dann den Beginn auf neun Uhr an? brummte Hektor, dessen langes, mageres Gesicht eine verdrießliche Miene annahm. Clarisse, die in dem Stück beschäftigt ist, versicherte mir erst heute morgen wieder, daß es genau um neun Uhr beginnen werde.
Die jungen Leuten schwiegen eine Weile; sie schauten in die Höhe und suchten mit ihren Blicken das Dunkel der Logen zu durchdringen. Allein, die grünen Papiertapeten, mit denen die Logen bekleidet waren, machten diese noch dunkler. Die »Baignoires«1 im Hintergrund, unterhalb der Galerie, verschwanden in einer vollständigen Finsternis. Nur in einer der Balkonlogen war eine wohlbeleibte Dame zu sehen, die sich auf die samtbekleidete Brustwehr hinauslehnte. Die mit langfransigen Vorhängen versehenen Vorbühnenlauben rechts und links, zwischen hohen Säulen, blieben leer. Der mit Weiß und Gold verzierte Saal, dessen Grundfarbe durch ein helles Grün hervortrat, verschwamm, wie mit feinem Staub erfüllt, in dem schwachen Lichte der Flammen des großen Kristalleuchters.
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