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«Monsieur Parent» in German

Herr Parent

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📖 Pages72
⏰ Reading time 2 hours 45 minutes
💡 Originally published1885
🌏 Original language French
📌 Type Stories

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Herr Parent: read the book

Der kleine Georg kroch auf allen Vieren in der Allee umher und machte Sandhäufchen. Er nahm den Sand mit beiden Händen, baute eine Pyramide, dann pflanzte er auf der Spitze ein Kastanienblatt.
Sein Vater saß auf einem eisernen Stuhl in der Nähe und betrachtete ihn unausgesetzt mit zärtlicher Aufmerksamkeit. In dem großen öffentlichen Garten, der voll Menschen war, sah er nichts als sein Kind.
Längs des ganzen Rundweges, der am Bassin, an der Dreifaltigkeitskirche vorbei um den großen Rasenplatz herumführt, spielten andere Kinder genau so, während die Kindermädchen gleichgültig mit stumpfsinnigem Ausdruck in die Luft blickten oder die Mütter mit einander schwatzten, jedoch ohne auch nur einen Augenblick das Kindervolk aus dem Auge zu lassen.
Ammen schritten paarweise auf und ab mit würdiger Miene, während die langen, farbigen Bänder ihrer Hauben hinter ihnen dreinwehten. Im Arme trugen sie etwas Weißes, in Spitzen Gehülltes, während kleine Mädchen in kurzen Kleidchen, mit nackten Beinen eine Pause im Reifenspiel zu ernsthaften Gesprächen benützten. Der Gartenaufseher lief in seinem grünen Rock mitten durch dieses Kindergewimmel und mußte unausgesetzt Bogen machen, um die Erd-Sandbauten nicht zu zerstören, um auf keine Händchen zu treten, um die ganze Ameisenthätigkeit dieser reizenden, kleinen Menschenkindchen nicht zu beeinträchtigen.
Die Sonne versank eben hinter den Dächern der Rue St. Lazare und warf ihre langen schrägen Strahlen auf diese geputzte, bunte Menge. Golden färbte sie die Kastanienbäume, und die drei Springbrunnen vor dem hohen Portal der Kirche glänzten wie flüssiges Silber.
Herr Parent betrachtete seinen Sohn, der vor ihm im Sande spielte. Mit liebevollem Blick folgte er den geringsten Bewegungen, und schien immerfort mit gespitztem Munde dem kleinen Georg ein Küßchen zuzuschicken.
Aber als er nach der Uhr am Kirchturm blickte, bemerkte er, daß er schon fünf Minuten zu lange geweilt. Sofort stand er auf, nahm den Kleinen beim Arm, schüttelte den Sand aus dessen Kleidchen, wischte ihm die Händchen ab und zog ihn mit sich zur Rue Manche. Er beeilte sich, um nur ja nicht später heimzukommen als seine Frau. Und das kleine Kerlchen, das nicht mitkonnte, trippelte an seiner Seite.
Da nahm ihn der Vater auf den Arm, beschleunigte seinen Schritt noch mehr und keuchte mühsam die ansteigende Straße hinan. Er war ein Mann von etwa vierzig Jahren, schon grau, ein wenig dick, der etwas verlegen auf seinen Schmerbauch blickte.
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