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«A Hero of Our Time» in German

Book A Hero of Our Time in German

Ein Held unserer Zeit

4.25 votes
✒ Author
📖 Pages283
⏰ Reading time 9 hours 45 minutes
💡 Originally published1840
🌏 Original language Russian
📌 Type Novels
📌 Genres Drama, Love, Historical, Adventure, Prose, Psychological, Realism, Satire, irony, Social, Philosophical
📌 Sections Love history , Historical novel , Love story , Adventure novel , Psychological novel , Realistic novel , Social novel , Philosophical novel

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Ein Held unserer Zeit: read the book

1. BELA

Ich hatte Tiflis mit einem Postfuhrwerk verlassen. Mein ganzes Gepäck bestand aus einem kleinen Koffer, der zur Hälfte mit Reisenotizen über Georgien vollgepfropft war. Zum Glück für dich, lieber Leser, ist der größte Theil dieser Manuscripte verloren gegangen, und zum Glück für mich ist mir der Koffer mit den übrigen Sachen, die er enthielt, erhalten geblieben.
Die Sonne begann bereits hinter den schneebedeckten Bergzinnen zu verschwinden, als ich in das Koyschauer Thal gelangte. Der Ossete, der mir als Kutscher diente, hörte nicht auf, seine Pferde anzuspornen, um vor Einbruch der Nacht den Koyschauer Berg zu erreichen, und sang daher unterwegs aus voller Kehle.
Welch ein prachtvolles Schauspiel gewährt dieses Thal! Von allen Seiten unersteigliche Berge, röthliche Felsen, bedeckt mit langen grünen Epheuranken und gekrönt mit dichtem Ahorngebüsch; hier und da auf den Abhängen die gelben Spuren reißender Bergströme und dort, ganz in der Höhe, der goldene Saum der Schneeberge, und endlich tief unten im Thal die Aragua, welche, nachdem sie einen andern namenlosen Fluß in sich aufgenommen, dessen Wasser schäumend aus einer finstern, mit nebelartigen Dünsten erfüllten Schlucht hervorstürzen, wie ein Silberfaden sich hinzieht und schimmert wie das Schuppengewand einer Schlange.
Am Fuße des Berges machten wir neben einem Duchan.
Ich war genöthigt, Ochsen vor meinen Wagen spannen zu lassen, um diesen verwünschten Berg zu erklimmen; denn es war bereits Herbst und der Weg mit Glatteis bedeckt, – und dieser Berg hat eine Länge von ungefähr zwei Werst.
Was sollte ich machen? Ich miethete mir sechs Ochsen und einige Osseten. Einer von diesen nahm meinen Koffer, während die andern das Ochsengespann durch ihr Geschrei anspornten.
Hinter meinem Wagen fuhr eine andere Telege. Ich bemerkte, daß, obgleich sie schwer beladen war, sie doch von nur vier Ochsen mit Leichtigkeit gezogen wurde. Dieser Umstand überraschte mich. Der Herr dieses Gefährts folgte zu Fuße nach und rauchte aus einer kleinen, silberbeschlagenen Kabardinerpfeife. Er trug einen Offiziermantel ohne Epauletten und eine tscherkessische Pelzmütze. Er mochte etwa fünfzig Jahre zählen. Seine braune Gesichtsfarbe deutete darauf hin, daß er bereits lange unter der kaukasischen Sonne gelebt, und sein vor der Zeit ergrauter Schnurrbart harmonirte nicht mit seinem festen Schritt und seiner männlichen Physiognomie. Ich ging auf ihn zu und grüßte ihn. Schweigend erwiederte er meinen Gruß mit einem Kopfnicken, wobei er eine ungeheure Rauchwolke in die Luft blies.
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