«The Devil» in German
Der Teufel
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✒ Author | Guy de Maupassant |
📖 Pages | 13 |
⏰ Reading time | 30 minutes |
💡 Originally published | 1886 |
🌏 Original language | French |
📌 Type | Stories |
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Der Teufel: read the book
Der Bauer stand aufrecht vor dem Arzte am Bett der Sterbenden. Die Alte sah ruhig, gottergeben, klar die beiden Männer an und hörte zu wie sie sprachen. Sie lag im Sterben. Sie wehrte sich nicht weiter dagegen, ihre Uhr war abgelaufen. Sie war zweiundneunzig Jahre alt.
Durch das Fenster und die offene Thür strahlte die Julisonne herein und warf ihren warmen Schein auf den braunen Fliesenboden des Zimmers, der uneben geworden war durch die Holzschuhe von vier Generationen Bauern. Vom Felde trug der heiße Wind allerlei Düfte herein von Gras, Getreide, Blättern, die in der Sonnenglut draußen sengten. Die Cicaden zirpten, daß die ganze helle Landschaft von dem Geräusch widertönte; etwa wie eine Kinderknarre klang es, die man den Kindern auf dem Jahrmarkt kauft.
Der Arzt erhob seine Stimme und sagte:
»Honoré, Sie können Ihre Muttter in diesem Zustande nicht allein lassen, sie kann jeden Augenblick sterben.«
Doch der Bauer sagte verzweifelt:
»Nu, ich muß aber doch mei Getreide 'reinbringen, das liegt schon zu lange draußen, 's ist gerade scheenes Wetter heute. Was meinst Du dazu, Mutter?«
Und die Sterbende, die noch immer der normannische Geiz in den Krallen hielt, machte mit Augen und Kopf ein Zeichen, das »Ja« heißen sollte. Ihr Sohn sollte nur ruhig sein Getreide hereinbringen und sie allein sterben lassen.
Aber der Arzt ward böse und stieß mit dem Fuß auf.
»Das ist eine Rohheit, hören Sie mal, und das dulde ich nicht, verstehen Sie? Wenn Sie absolut Ihr Getreide heute hereinschaffen müssen, dann holen Sie doch die alte Rapet, zum Donnerwetter noch einmal, die mag bei Ihrer Mutter wachen. Ich wünsche es unbedingt, hören Sie, und wenn Sie mir nicht gehorchen, lasse ich Sie Ihrerseits, wenn Sie mal krank sind, krepieren wie 'n Hund.«
Der Bauer, ein großer, hagerer Mann, mit langsamen Bewegungen, wurde unsicher. Die Angst vor dem Arzt und das brennende Verlangen zu sparen ließen ihn zögern, berechnen, und er stammelte:
»Was nimmt denn so die Rapet für die Wache?«
Der Arzt rief:
»Was geht mich das an, das wird darauf ankommen, wie lange Sie sie brauchen. Zum Donnerwetter! machen Sie es nur mit ihr ab, aber in einer Stunde ist sie hier – verstehen Sie?«
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