«The Scarlet Letter» in German

Der Scharlachrote Buchstabe
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✒ Author | Nathaniel Hawthorne |
📖 Pages | 272 |
⏰ Reading time | 9 hours 45 minutes |
💡 Originally published | 1850 |
🌏 Original language | English |
📌 Type | Novels |
📌 Genres | Historical, Psychological, Realism, Social, Fantastic Fiction |
📌 Sections | Historical novel , Psychological novel , Realistic novel , Social novel |
Table of contents
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1. DIE GEFÄNGNISTÜR
Vor einem hölzernen Gebäude, dessen Tür mit schweren Eichenbalken versehen und mit Eisenspitzen beschlagen war, drängte sich eine Menge Volkes. Bärtige Männer in dunkler Kleidung und mit grauen, spitzen Hüten, aber auch Frauen, barhäuptig oder mit schlichten Hauben, standen in dichten Gruppen beisammen. Aus ihren Zügen sprach gespannte Erwartung.
In jeder neuen Kolonie, mochte sie ursprünglich auch nichts als die Verwirklichung menschlicher Tugend und menschlichen Glücks zum Ziele gehabt haben, waren die Begründer nur allzu bald genötigt, einen Teil des unberührten Bodens zum Friedhof, einen anderen zum Platz für ein Gefängnis zu bestimmen. Auch die Vorväter von Boston haben – so dürfen wir wohl annehmen – diesen Erfordernissen menschlicher Schwäche und Hinfälligkeit Rechnung getragen und sehr bald ihr erstes Gefängnis sowie ihren ersten Friedhof errichtet, denn bereits etliche fünfzehn oder zwanzig Jahre nach der Begründung der Stadt war das hölzerne Gefängnis von solchen Spuren der Verwitterung und des Alters gezeichnet, daß sie dem finsteren, düsteren Bau ein noch dunkleres Aussehen verliehen. Der Rost auf dem schweren Eisenwerk der Eichentür schien älter zu sein als alles andere in der neuen Welt, ja der ganze Bau schien – wie alles, was zum Verbrechen gehört – wohl überhaupt nie jung gewesen zu sein.
Vor diesem häßlichen Gebäude erstreckte sich bis zur Fahrbahn der Straße ein Rasenplatz. Er war überwuchert von Kletten, Gänsefuß und anderen unscheinbaren Pflanzen, denen dieser Boden wohl besonders zusagte, der so früh schon das dunkle Gewächs menschlicher Zivilisation, das Gefängnis, getragen hatte. An einer Seite der Tür jedoch, unmittelbar an ihrer Schwelle wurzelnd, stand ein wilder Rosenstrauch, der jetzt im Juni über und über mit köstlichen Blüten bedeckt war. Fast schien es, als wolle er ihren Duft und ihre zarte Schönheit dem Gefangenen, der hier eintrat, oder dem Verurteilten, der aus dieser Tür heraus seiner Strafe entgegenging, als Zeichen darbringen, daß die Natur wenigstens ihm Freundlichkeit und Erbarmen entgegenbringe.
Durch einen seltsamen Zufall blieb die Erinnerung an diesen Rosenstrauch in der Überlieferung lebendig. Vielleicht, weil er der letzte Überrest der alten Wildnis war, nachdem die riesigen Fichten und Eichen, die ihn einst überschatteten, längst gefallen waren; vielleicht auch, wie manche glaubhaft machen wollen, weil er unter den Fußtritten der frommen Anna Hutchinson hervorsproßte, als sie durch diese Tür das Gefängnis betrat.
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