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«The Marquis de Fumerol» in German

Der Marquis von Fumerol

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✒ Author
📖 Pages14
⏰ Reading time 30 minutes
💡 Originally published1886
🌏 Original language French
📌 Type Stories

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Der Marquis von Fumerol: read the book

Roger von Tourneville saß rittlings auf einem Stuhl, im Kreise seiner Freunde, die Zigarre in der Hand und erzählte, indem er von Zeit zu Zeit einen Zug that und dann den Rauch in kleinen Wolken von sich blies:
»Wir waren gerade bei Tisch, als ein Brief ankam. Papa öffnete ihn. Sie kennen ja Papa, der glaubt interemistisch in Vertretung des »Roy« Frankreich zu regieren. Ich nenne ihn einen Don Quixote, weil er sich zwölf Jahre lang mit den Windmühlen der Republik herumgeschlagen hat, ohne eigentlich zu wissen, ob es im Namen der Bourbonen oder der Orleans geschah. Heute bricht er seine Lanze nur für Orleans, weil es nur noch Orleans giebt. Jedenfalls hält sich Papa für den ersten Edelmann Frankreichs, den bekanntesten, einflußreichsten, kurz für das Haupt der royalistischen Partei. Und da er unabsetzbarer Senator ist, so hält er die Königsthrone der Nachbarstaaten für etwas schwankend.
Mama dagegen ist sozusagen Papas Seele, die Seele des Königtums und der Religion, der rechte Arm Gottes auf Erden und die Geisel der Übelgesinnten.
Kurzum, während wir bei Tische saßen, brachte man also den Brief. Papa öffnete ihn, las, sah Mama an und sagte:
»Dein Bruder liegt im Sterben.«
Mama erbleichte. Man sprach bei uns im Haus fast nie von meinem Onkel, ich kannte ihn gar nicht. Ich wußte nur durch allerlei Gerüchte, daß er ein ziemlich abenteuerliches Leben geführt hatte und noch führte. Sein ganzes Vermögen hatte er mit unzähligen Weibern durchgebracht und nun nur noch zwei Maitressen behalten, mit denen er in der Rue des Martyrs eine kleine Wohnung inne hatte.
Als ehemaliger Pair von Frankreich, einstiger Kavallerieoberst, glaubte er, wie behauptet wurde, weder an Gott noch Teufel. Da er also von einem Jenseits nichts wissen mochte, hatte er das Diesseits nach allen Richtungen hin genossen und war so zum Stachel in Mamas Herzen geworden.
Sie sagte:
»Paul, gieb mir den Brief.«
Als sie ihn zu Ende gelesen, bat ich meinerseits darum. Er lautete folgendermaßen:
»Herr Graf! Ich meine, ich muß Sie mitteilen, daß Ihr Schwager, der Marqui Fumerol, sterben wird. Vielleicht nützt Sie das was und vergessen Sie nicht, daß ich Ihnen benachrichtigt habe.
Ihre Dienerin
Mélani.«
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