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«The thief and his master» in German

De Gaudeif un sien Meester

41 vote
✒ Author
📖 Pages3
⏰ Reading time 10 minutes
💡 Originally published1819
🌏 Original language German
📌 Type Fairy tale
📌 Genres Children's literature, Adventure, Parable

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De Gaudeif un sien Meester: read the book in the original

Jan wollte seinen Sohn ein Handwerk lehren lassen; da ging Jan in die Kirche und betete zu unserem Herrgott, was ihm wohl zuträglich wäre. Da steht der Küster hinter dem Altar und sagt: "Das Gaudieben, das Gaudieben." Da geht Jan wieder zu seinem Sohn, er müßte das Gaudieben lernen, das hätte ihm unser Herrgott gesagt. Geht er mit seinem Sohn und sucht sich einen Mann, der das Gaudieben kann. Da gehen sie dann eine ganze Zeit und kommen in einen großen Wald, da steht so ein kleines Häuschen mit so einer alten Frau darin. Sagt Jan zu ihr: "Wißt Ihr nicht einen Mann, der das Gaudieben kann?" - "Das könnt ihr hier wohl lernen," sagt die Frau, "mein Sohn ist ein Meister darin." Da spricht er mit dem Sohn, ob er auch richtig gaudieben könne. Der Gaudiebsmeister sagt: "Ich will's Euren Sohn schon richtig lehren. Kommt nur übers Jahr wieder, wenn Ihr dann Euren Sohn noch kennt, dann will ich gar kein Lehrgeld haben, und kennt Ihr ihn nicht, dann müßt Ihr mir zweihundert Taler geben."
Der Vater geht wieder nach Hause, und der Sohn lernt gut hexen und gaudieben. Als das Jahr um ist, geht der Vater und denkt traurig darüber nach, wie er das anfangen will, daß er seinen Sohn erkennt. Wie er nun so geht und vor sich hinsinnt, da kommt ihm ein kleines Männchen entgegen, das sagt: "Mann, was ist Euch? Ihr seid ja so betrübt?" - "Oh," sagt Jan, "ich habe meinen Sohn vor einem Jahr bei einem Gaudiebsmeister vermietet, der sagte mir, ich solle übers Jahr wiederkommen, und wenn ich dann meinen Sohn nicht kenne, dann sollte ich ihm zweihundert Taler geben; wenn ich ihn aber erkennen würde, dann hätt ich ihm nichts zu geben. Nun bin ich aber so bange, daß ich ihn nicht erkenne, und ich weiß nicht, wo ich das Geld herkriegen soll."
Da sagt das Männchen, er solle ein Krüstchen Brot mitnehmen und sich damit unter den Kamin stellen: "Da auf der Stange steht ein Körbchen, da guckt ein Vögelchen heraus, das ist Euer Sohn."
Da geht Jan hin und wirft ein Krüstchen Schwarzbrot vor den Korb; da kommt das Vögelchen heraus und blickt darauf: "Holla, mein Sohn, bist du hier?" sagt der Vater. Da freute sich der Sohn, daß er seinen Vater sah, aber der Lehrmeister sagte: "Das hat dir der Teufel eingegeben; wie könnt Ihr sonst Euren Sohn erkennen?" - "Vater, laß uns gehen," sagte der Junge.
Da will der Vater mit seinem Sohn nach Hause gehen; unterwegs kommt da eine Kutsche angefahren. Da sagt der Sohn zu seinem Vater: "Ich will mich in einen großen Windhund verwandeln, dann könnt Ihr viel Geld mit mir verdienen." Da ruft der Herr aus der Kutsche: "Mann, wollt Ihr den Hund verkaufen?" - "Ja," sagte der Vater. "Wieviel Geld wollt Ihr denn dafür haben?" - "Dreißig Taler." - "Ja, Mann, das ist viel, aber meinetwegen, da er so ein gewaltig schöner Rüde ist, so will ich ihn behalten." Der Herr nimmt ihn in seine Kutsche, aber kaum ist er ein Stück gefahren, da springt der Hund durch das Glas aus dem Wagen, und da war er kein Windhund mehr und war wieder bei seinem Vater.
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